Wilde Jagd

Der 53-jährige Philosophie-Professor Quintus Erlach ist gerade in das verlassene Haus seiner Eltern in ein österreichisches Bergdorf gezogen. Dort trifft er auf die slowakische 24-Stunden-Pflegekraft Evelina, die hellseherische Fähigkeiten hat und Wilde Jagd ihm von ihrer verschollenen Vorgängerin erzählt. Gemeinsam machen sie sich auf Suche nach der vermissten jungen Frau. Dabei müssen sie sich zwangsläufig mit den verschiedenen Charakteren des Dorfes auseinandersetzen und geraten immer mehr in Gefahr. Der dem Alkohol nicht abgeneigte Philosoph rekapituliert die Ereignisse der vergangenen 12 Tage als Ich-Erzähler. Kapitel für Kapitel erfahren wir einerseits immer mehr über den Vermissten-Fall, andererseits klären sich langsam auch die Hintergründe zur Lebenssituation des Professors auf. Die manchmal naive, selbstbetrügerische und dann wieder sehr philosophische Sichtweise von Quintus entbehrt nicht einer gewissen Komik. Herrlich witzig und gut getroffen ist auch die Zeichnung der dörflichen Strukturen und ihrer schrulligen Bewohner. Eng verwoben mit der Aufklärung des Falls stellt sich die Frage nach der Wahrheit bei paranormalen Phänomenen wie Aberglaube, Schamanismus und Hellseherei. - Sehr unterhaltsam, außerordentlich spannend konstruiert und zum Nachdenken anregend. Mehr als nur ein guter Krimi!

Franziska Knogl

Franziska Knogl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wilde Jagd

Wilde Jagd

René Freund
Zsolnay (2023)

284 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615437
ISBN 978-3-552-07367-8
9783552073678
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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