Die Fremde

Die Familie der Erzählerin wandert in den sechziger Jahren aus Italien nach New York aus. Ihre Eltern sind beide gehörlos und leben in ihrer eigenen Welt. Die Mutter ist eine Streunerin und bewegt sich außerhalb jeder gesellschaftlichen Norm und Die Fremde Konvention. Der Vater ist ein zu Gewalt neigender Gauner. Die Ehe besteht aus Chaos, Liebe und Streit bis zur Scheidung. Die Ich-Erzählerin und ihr Bruder sind noch jung, als sie in ein kleines Dorf in Italien zurückkehren. Während ihr Bruder sich anpasst, fühlt sie sich immer als Außenseiterin. Die Sprache bringt sie sich über das Lesen bei. Ihre Armut ist ihr ständig bewusst und eine ständige Begleiterin bis zum Studium. Schließlich zieht sie nach London. Die Tatsache, dass sie sich ihr Leben lang unsicher, schüchtern und fehl am Platz fühlt, führt zu einer Persönlichkeitsstörung, die sie in einer jahrelangen Therapie bearbeitet. - Die Autorin erzählt ihre eigene Geschichte. Über Familie, Orte, Gesundheit, Arbeit und Liebe nähert sie sich ihrer Mutter, die ihr trotz aller Versuche, sie zu verstehen, fremd bleibt. So wie sie sich selbst stets als Fremde fühlt. Ihre Einsamkeit ist in jeder Zeile spürbar. - Eine berührende, extrem intensive Geschichte des Andersseins.

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Fremde

Die Fremde

Claudia Durastanti ; aus dem Italienischen von Annette Kopetzki
Paul Zsolnay Verlag (2021)

296 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 603999
ISBN 978-3-552-07200-8
9783552072008
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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