Warum Spinat nur Popeye stark macht
Lesen bei schlechtem Licht schadet den Augen, Menschen sollten mindestens zwei Liter Wasser am Tag trinken, Einstein war ein schlechter Schüler. Solche Glaubenssätze haben sich in unserem Alltag breit gemacht und wir folgen ihnen, ohne sie zu hinterfragen,
schließlich beruhen sie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Doch das ist ein Irrtum, wie Ernst-Peter Fischer in lockerem Plauderton ebenso unterhaltsam wie lehrreich darstellt. Auch als naturwissenschaftlich Gebildeter erfährt man hier neue Hintergründe und Argumente, die vorherrschende Meinungen in Frage stellen oder als Irrtum entlarven. - Fischer wurde mit dem Buch "Die etwas andere Bildung" (BP 02/386), in dem er für die Naturwissenschaften als stark vernachlässigten Teil einer umfassenden Bildung plädiert. Wahrscheinlich fehlt den meisten Lesern die Zeit, Fischers Argumente zu untersuchen und auf den Prüfstand zu stellen, aber er schafft es, dass man sich vermutlich häufiger fragt, worauf bestimmte Urteile über Naturwissenschaft und deren kulturellen Einfluss beruhen. Empfehlenswert.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.

Warum Spinat nur Popeye stark macht
Ernst Peter Fischer
Pantheon (2011)
271 S.
kt.