Zoorama
Eine junge georgische Familie versucht im Exil in Berlin Fuß zu fassen. Der Vater ist ein genderfluider Schriftsteller, der durch den Sprachwechsel in einer Schreibblockade steckt. Seine Frau und seine Tochter Stella können sich dagegen besser mit dem neuen Leben arrangieren. Dann wird der Vater mit den Texten des Vaters von Stellas Schulfreundin konfrontiert, der darin von dem baufälligen Hochhaus berichtet, in dem sie zusammen mit vielen anderen Migranten aus den unterschiedlichsten Ländern leben. Das Haus hat sich zu einem seltsamen Mikrokosmos entwickelt, in dem zwar alle zusammenleben, aber doch irgendwie Einzelkämpfer sind. - Sprach- und bildgewaltig berichtet der Autor in diesem postmodernen Roman vom Leben im Exil und der Bedeutung von Sprache und Wortschatz, um in diesem neuen Leben eine Gemeinschaft bilden zu können. Ein Roman, der die ganze Aufmerksamkeit des Lesers erfordert, aber in seinen manchmal trüben Bildern auch nicht ohne Humor ist.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zoorama
Zaza Burchuladze ; aus dem Georgischen übersetzt von Sybilla Heinze
Tropen (2022)
319 Seiten
fest geb.