Das Archiv der Träume
Die Ich-Erzählerin verliebt sich Hals über Kopf in eine Frau, die sie bald psychisch und physisch missbraucht und emotional manipuliert. Die Beziehung ist ein ständiges Auf und Ab und sie kann sich nie sicher fühlen. Es fällt ihr schwer, aus der Dynamik zwischen Anziehung und Gewalt auszubrechen, und darüber verliert sie fast ihre Identität. Erst spät gelingt ihr der Absprung aus der leidvollen Beziehung und ein Neuanfang mit einer anderen Partnerin. - Wie in einem Kaleidoskop wechselt Machado zwischen Fragmenten aus erzählenden Kapiteln, Anspielungen auf Filme, Märchen oder Fabeln und essayistischen Notizen. Die Kapitel sind oft sehr kurz, teilweise noch durch Fußnoten ergänzt. Das anspruchsvolle autobiografische Werk ist eine lohnende Lektüre für alle, die am Thema Gewalt und Missbrauch in (queeren) Beziehungen interessiert sind. Lohnende Lektüre!
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Archiv der Träume
Carmen Maria Machado ; aus dem Englischen von Anna-Nina Kroll
Tropen (2021)
331 Seiten
fest geb.