Paare
Der kleine Band erzählt eine Liebesgeschichte auf verblüffend neue Art: Die Protagonistin führt sich selbst in Paarreimen ein und erzählt, wie sie sich spontan in eine Frau verliebt, obwohl sie seit Jahren in einer soliden Beziehung mit ihrem Jugendfreund
lebt: „Ich dachte, sie fände mich boring, denn sie war queer und Lektorin und ich eine Dichterin ...“ Sie bricht aus ihrem gleichförmigen Leben aus und erkundet Lust und Begehren in verschiedensten Formen, lernt ein ganz neues Leben kennen. Natürlich gibt es Probleme: mit dem Freund und auch mit der „Polyamorie“ der Geliebten. Am Ende ist sie allein, aber: „Dass du wieder verlierst, steht jetzt schon fest, denn was du auch probierst, nicht zu begehren fällt dir schwer …“ Wie die Protagonistin neue Formen des Begehrens erkundet, sucht die Autorin nach neuen Formen des Erzählens, indem sie oft amüsante Paarreime mit rhythmischer Prosa abwechselt. Ein großartiges Experiment für literarisch Interessierte, die Freude an schöner Sprache haben.
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.

Paare
Maggie Millner ; aus dem amerikanischen Englisch von Eva Bonné
Klett-Cotta (2024)
120 Seiten
fest geb.