Der Fall
Es kann schon mal vorkommen, dass ein Autor seinen Protagonisten sterben lässt. Ungewöhnlich ist, dass dies zu Beginn des Buches geschieht und dass der Verstorbene weiter ermittelt. Genau dies lässt Gert Heidenreich den pensionierten Kriminalkommissar Alexander Swoboda im vierten Band tun. Der begeisterte Maler wurde Zeuge eines Mordes, doch kümmerte sich nicht um das Opfer. Dann wird er erschossen. Nun befindet er sich in einer Art Zwischenwelt und muss sich entscheiden, ob er die beiden Morde aufklären will oder nicht. Was er natürlich tut. Souverän schreibt der Autor, und er begeistert mit einer phantasievollen Sprache. Die Idee mit dem ermordeten Ermittler ist putzig und schräg, doch Heidenreich hält sie durch und meistert auch die Perspektivensprünge bravourös. Empfohlen für große Bestände.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Fall
Gert Heidenreich
Klett-Cotta (2014)
318 S.
fest geb.