Der Trost der Flipper
Andreas Bernard, ein absoluter Flipper-Fachmann, erzählt sein Leben in München rund ums Flippern. Wahrscheinlich muss man der heutigen Generation erklären, was ein Flipper ist. Nach der Lektüre dieses schmalen Bandes von 120 Seiten kennt sich der Leser jedenfalls in der Geschichte dieses "Instruments" in den 60er bis 90er Jahren aus. Man begleitet den Erzähler auf seinem Weg vom Anfänger zum Profi, auf dem Weg ins "Pinball-Nirvana", wenn es darum geht, mit möglichst wenig Münzeinsatz möglichst lange zu spielen, schließlich mit der Maschine eins zu werden. Das Videospiel löst den Flipper ab, dessen große Zeit zu Ende gegangen ist. Alle Nachfolger und ähnliche Apparaturen ersetzt ein einziges miniaturisiertes Gerät, das jeder in der Tasche trägt - eine Flipperhalle muss keiner mehr aufsuchen. Andreas Bernard schreibt Roman, Autobiographie und kulturhistorische Abhandlung in einem. Ein gelungenes Buch! Allen Büchereien im Bereich der zeitgenössischen Literatur empfohlen.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Trost der Flipper
Andreas Bernard
Klett-Cotta (2024)
118 Seiten
fest geb.