Die Frau am Strand

Ein Armreif aus dem 18. Jh., das letzte Geschenk ihrer Mutter, ist für Liz Anlass für ein Schreibprojekt. Außer dem Familienerbstück dienen weitere Gegenstände, Fotos und Dokumente dazu, die Bilder der Vergangenheit in Erinnerung zu rufen. Das Die Frau am Strand Gemälde „Die Frau am Strand“ (das Titelbild) des spanischen Malers Sorolla hat ihre besondere Aufmerksamkeit. Ihre Vorfahrin Annie soll es vom Künstler selbst geschenkt bekommen haben. So wird die auf einer Farm in Indiana aufgewachsene Annie Ausgangspunkt der weitschweifigen Familiengeschichte (ein Stammbaum hätte dem Buch gutgetan). Annie kommt als Waise zu einer Verwandten nach Sylt. Nach einer erfolgreichen Ausbildung zur Köchin heiratet sie den Kapitän Ferdinand, bereist mit ihm das Mittelmeer und beginnt wieder zu malen. „Familienbande. Mehrere Frauengenerationen, ihre Anstrengungen ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ihr Scheitern und der Fluch der ewigen Wiederholung“ (S. 132), versucht Liz ihr Projekt zu beschreiben. - Die Autorin Christa Hein (Jg. 1955) verknüpft mit psychologischem Einfühlungsvermögen und glasklarer Sprache das Leben mehrerer Frauengenerationen zu einem großen Familienpanorama vom 19. Jh. bis heute. - Sehr gerne empfohlen.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Frau am Strand

Die Frau am Strand

Christa Hein
Frankfurter Verlagsanstalt (2022)

605 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 608604
ISBN 978-3-627-00295-4
9783627002954
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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