Die im Dunkeln sieht man nicht
Karl Wieners, ein in Berlin lebender Journalist, ist nach einer persönlichen Enttäuschung im April 1950 nach München zurückgekehrt. Er lebt bei seinen Verwandten und möchte über die zum Ende der Nazizeit verschwundenen Kunstschätze schreiben.
Gleichzeitig kommt es zu einem Mord in der Pinakothek. Über die Opfer, polnische Hehler, kommt er in Kontakt mit der Schwarzmarktszene in München. Sein Bruder bewegt sich in der nach wie vor existierenden Naziszene, und auch da könnten Informationen sein, die ihm helfen. Seine Nichte, die schon immer Karl sehr nahestand, bringt ihn auf der einen Seite in ein emotionales Durcheinander, auf der anderen Seite treibt sie ihn an und unterstützt ihn. Der ermittelnde Kommissar Ludwig Gruber, ein Freund von Karl Wiener, tappt aber auch erstmal im Dunkeln dieser großen Verknüpfungen. Am Ende kommt es zum großen Showdown. - Der Krimi, der an bekannten Orten in München spielt, die Beschreibungen Münchens in der Nachkriegszeit, die unterschiedlichen Charaktere machen diesen Krimi sehr lebendig. Die Aufteilung ist nach Tagen, das heißt, es wird beschrieben, was an diesem Tag jede Person erlebt, das fordert den Leser, dabeizubleiben. Die Schilderungen sind sehr direkt. Der Leser fiebert mit. Allen Beständen mit Krimi- und Thriller-Abteilung empfohlen.
Gabi Radeck
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die im Dunkeln sieht man nicht
Andreas Götz
Fischer Scherz (2019)
443 S. : Kt.
kt.