Nach vorn
Die 17-jährige Helene hat gerade eine fast zwei Jahre dauernde Krebstherapie hinter sich und dabei eine Niere verloren. Jetzt gilt sie als geheilt, auch wenn sie noch engmaschig zur Kontrolle bei ihrer Ärztin gehen muss. In der Schule wird sie eine
Klasse tiefer eingestuft, muss sich neue Freundinnen suchen und sich zusätzlich mit allen Nöten eines normalen Teenagers herumschlagen. Davon erzählt Helene, die sich jetzt Hel nennt, Hel wie Hölle. Die Krankheit hat sie dünnhäutig gemacht, sie will kein Mitleid. Ihren Eltern gegenüber verhält sie sich ruppig, weil sie ihr alles durchgehen lassen. Eine Veränderung tritt ein, als sie die Kellnerin Mascha kennenlernt, die nichts von ihrer Krankheit weiß und sie so nimmt, wie sie ist. Über sie lernt sie Thomas kennen, dessen Leben auch nicht in geraden Bahnen verlaufen ist. Indem sie ihm hilft, sein Leben in die Hand zu nehmen, schafft sie es auch, für sich selbst Entscheidungen zu treffen, die sie "nach vorn" bringen, wie der Titel anklingen lässt. - Die mit Preisen ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchautorin Elisabeth Etz (Jg. 1979) spinnt das Thema Krebs bei Jugendlichen weiter und begleitet ihre zwiespältige Protagonistin auf dem Weg zurück in ein "normales" Leben. - Gerne allen Büchereien empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.

Nach vorn
Elisabeth Etz
Tyrolia-Verl. (2018)
203 S.
fest geb.