Herzkraft

Zusammenhängen zwischen Singen und Liebe, Singen und Abschied, Literatur und Lied und vielem anderen geht die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Katharina Hagena auf den Grund. Aus eigener Erfahrung berichtet sie, dass man die Töne auf Herzkraft dem Zwerchfell gründen soll, wie man bei der Autofahrt gegen die Übelkeit ansingt, dass in Zeiten von Corona Singen aber auch gesundheitsgefährdend sein kann. Wir erfahren, dass Singvögel gute Lehrmeister sind, grausame Musiklehrer einem aber auch die Freude am Singen verderben können oder dass Chöre an Fledermauskolonien, jedoch ohne Chorleiter, erinnern. Beim Singen kann man eigentlich weder Angst haben noch tiefen Hass spüren. Singen ist wahrhaftig. Musik ist aus der Liebe entstanden und so ist jedes Lied dem Wesen nach ein Liebeslied. Wenn Katharina Hagena für ihren im Pflegeheim umnachtet und sprachlos liegenden Vater Brahms' Wiegenlied anstimmt, singt er mit; "und morgen früh, wenn Gott will, wird er wieder geweckt". Jedem der fünf bis acht Seiten kurzen Kapitel des Buches ist ein passendes Gedicht von Rose Ausländer, Annette von Droste-Hülshoff, R. M. Rilke und vielen anderen vorangestellt. Die fröhliche Aufmachung des Buches, ein Muster, durch die Waliserin Watt Hughes mittels Pulver auf einer Membran sichtbar gemachte Stimme darstellend, weckt umgehend Interesse, darin zu schmökern. Der Humor und die flüssige Sprache der Autorin lässt einen nicht mehr so schnell damit aufhören. Alle, die gerne singen, wird es zum Nachdenken anregen und inspirieren, ihnen aber vor allem viel Freude bereiten.

Herzkraft

Herzkraft

Katharina Hagena
Arche (2022)

222 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 608726
ISBN 978-3-7160-2806-3
9783716028063
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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