Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
Protagonistin Saoirse (gesprochen Sier-scha) hat gerade ihre Abschlussprüfungen geschrieben und freut sich auf entspannte Sommerferien mit der ein oder anderen Knutscherei. Jedoch möchte sie sich nach der Trennung von ihrer Ex-Freundin auf keinen Fall wieder auf etwas Festes einlassen. Auf einer Party lernt sie Ruby kennen und es knistert sofort. Ruby ist Fan von Liebesfilmen und so überlegen sich die beiden, den Sommer über auf eine Menge filmtypische Dates zu gehen, in dem Wissen, dass sie sich danach wieder trennen, denn so wird niemand am Schluss verletzt. Jedoch kommt es nach einiger Zeit zum Streit, da Saoirse oft nicht ehrlich zu Ruby ist. Sie hat sich selbst die Regel auferlegt, mit ihr keine tiefgründigen Gespräche über ihre schwierige Familiensituation und ihre Erbkrankheit zu führen. Beides belastet sie sehr und spielt auch im Buch eine wichtige Rolle. Am Ende gibt es natürlich ein (mehr oder weniger) Happy End. Dass Saoirse lesbisch ist, führt zu keinerlei Problemen, sie ist von ihrem Umfeld komplett akzeptiert. - Das Buch ist gut geschrieben, an vielen Stellen muss man auch mal schmunzeln. Das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen, sobald man das Buch weggelegt hat, bleibt jedoch meist aus. Außerdem hat die deutsche Ausgabe zwei große Pluspunkte: Es gibt keinerlei Tippfehler, was sonst leider oft der Fall ist, und das Buch ist nachhaltig gedruckt.
Lisa Graf
rezensiert für den Borromäusverein.
Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
Ciara Smyth ; aus dem Englischen von Jessika Komina und [einer weiteren]
magellan (2021)
398 Seiten
fest geb.