Grenzwertig
Werte haben eine identitäts- und sinnstiftende Funktion und prägen unser Handeln. Die Autorin erörtert, wie Individuen und Gemeinschaften zu Werten kommen, wie sich Werte im Laufe der Jahrhunderte verändern bis zum Wertewandel in der Gegenwart. So führt der Wert "gleichberechtigte Teilhabe" in der Gesellschaft zu rechtspopulistischen Tendenzen, die, verursacht durch Migration und Begegnung mit anderen Kulturen, in eine problematische Identitätspolitik münden. Sie beleuchtet die verschiedenen Problemkreise der Diskriminierung, zeigt, was Kritik darf und was nicht und was die fragwürdigen Konzepte der Mikroaggressionstheorie und der kulturellen Aneignung, in der Symbole und Ausdrucksformen anderer Kulturen verwendet werden, anrichten können. Damit eine Gesellschaft, in der unterschiedliche Menschen leben, funktionieren kann, plädiert sie im Wissen um die Konflikte für Toleranz und die Bereitschaft, Widersprüchlichkeiten auszuhalten. Ein wertvoller Blick auf unsere Gesellschaft.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Grenzwertig
Katharina Ceming
Vier-Türme-Verlag (2023)
144 Seiten
fest geb.