Hasenhunger
Eigentlich herrscht im Dicken Dickicht Ruhe und Ordnung. Die Waldtiere leben in Frieden zusammen und es gibt nicht viel für die Waldpolizei zu tun. Bis eines Abends ein schreckliches Verbrechen geschieht. Anstatt sich auf den Winterschlaf und wohlverdienten Ruhestand zu freuen, heißt es für Dachs - den Chef der Waldpolizei - und seinen Kollegen Dachskatz, den Mord an Hase aufzuklären. Das Cover ist kindgerecht und sehr ansprechend. Die Schrift ist groß genug für Leseanfänger und durch tolle Illustrationen werden die kurzen und überschaubaren Kapitel aufgelockert. Die süße, kindgerechte und bestimmt nicht gruselige Geschichte lässt sich gut vorlesen, ist aber auch einfach zu lesen und nicht sehr anspruchsvoll. Es geht um Mord, Diebstahl, Vorurteile und Ausnutzung eines Sozialgesetzes. Auf dem Weg zum überraschenden Ende fiebert und sucht man selbst mit nach dem Täter. Durch menschliche Eigenschaften und Charakterzüge bei den Tieren lässt sich leicht eine Parallele zu uns Menschen ziehen. Die tierischen Schwächen, wie Dachskatz' Unfähigkeit, den Mäuseschwänzen zu widerstehen, obwohl er doch ein Dachs und keine Katze ist, lassen einen immer wieder schmunzeln. Mir hat es gefallen, dass der Chefpolizist Dachs sich trotz beginnender Müdigkeit und der Verlockung des baldigen Winterschlafs immer wieder durchringt, den wahren Täter oder Täterin zu suchen, damit am Ende die Gerechtigkeit siegt. Ich bin gespannt, welche Fälle Dachs und sein Kollege noch alles aufklären werden.
Christiane Panradl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Hasenhunger
Anna Starobinets; aus dem Russischen von Christiane Pöhlmann ; mit Illustrationen von Stefanie Jeschke
KJB (2021)
Dachs im Dickicht ; [1]
142 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9