Der Geheimagent

So manches Mal forcieren Geheimdienste Gewalt, statt sie zu verhindern. So auch im 1907 erschienenen Roman von Joseph Conrad, der im London des Jahres 1886 spielt. Der Ladeninhaber Adolf Verloc verkehrt in anarchistischen Kreisen und steht gleichzeitig Der Geheimagent auf der Gehaltsliste der Polizei und eines ausländischen Geheimdienstes, den er immer wieder mit Neuigkeiten versorgt. Um entschiedener gegen die Anarchisten vorgehen zu können, soll es ein Attentat auf das Observatorium von Greenwich geben (das man dann den Anarchistischen "in die Schuhe schieben" will). Verloc nimmt sich der Sache an, besorgt Sprengstoff. Doch beim Transport der Bombe wird Verlocs geistig behinderter Schwager getötet. So kommt die Polizei Verloc und seinem Doppelleben auf die Spur. Auch mehr als hundert Jahre nach dem Erscheinen zeigt die Handlung den Riss zwischen kleinbürgerlicher Existenz und der "großen Politik". - Die WDR-Produktion ist meisterhaft und grandios mit vielen renommierten Stimmen besetzt. Der beinahe tagesaktuelle Klassiker rund um Terror, Agenten und Geheimdienste ist sehr zu empfehlen.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Geheimagent

Der Geheimagent

Joseph Conrad. Mit Felix Vörtler ... [Regie: Martin Zylka. Bearb.: Steffen Moratz]
Der Audio Verl. (2017)

2 CD (ca. 105 Min.)
CD

MedienNr.: 588577
ISBN 978-3-7424-0064-2
9783742400642
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.