Wallace
Der britische Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace (1823-1913) ist nicht nur begeistert von der Natur, er ist besessen. Und er setzt alles in Bewegung und verschuldet sich, um in entlegene Gegenden der Erde zu reisen. Das ist nicht nur abenteuerlich
und oft gefährlich, die "Ernte" seiner Forschung (etliche bislang unbekannte Pflanzen und Tiere), die er an Museen, Universitäten und Privatsammler verkaufen möchte, werden bei einem Brand vernichtet. Doch Wallace lässt sich nicht beirren oder von diesem Rückschlag einschüchtern: Er forscht weiter und schreibt regelmäßig seinem großen Vorbild und Idol Charles Darwin. Im "Heute" entdeckt der Museumswächter Albrecht Bromberg ein Foto eines bärtigen Mannes, das ihn nicht mehr loslässt. Es zeigt Wallace. Bromberg erfährt, dass allein Darwin die "Lorbeeren" für die Erforschung der Evolution erntete. Zwar verwies auch Darwin in "On the Origin of Species" immer wieder auf Wallace, doch in die Weltgeschichte ging nur Darwin ein. Die Vorlage wird von zwei exzellenten Sprechern ungekürzt vorgetragen: Robert Stadlober (Wallace) und Wolfram Koch (Bromberg). Die sehr detailreiche Schilderung ist alles andere als trocken - es entsteht das spannende Bild eines Stücks der Wissenschaftsgeschichte. Sehr zu empfehlen!
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.

Wallace
Anselm Oelze. Mit Robert Stadlober ...
Der Audio-Verl. (2019)
6 CD (ca. 456 Min.)
CD