Elisabeth von Thüringen
Die ungarische Königstochter kam schon als kleines Kind an den thüringischen Hof und wurde im Alter von vierzehn Jahren mit dem Landgrafen Ludwig von Thüringen verheiratet. Elisabeth wandte sich dem franziskanischen Armutsideal zu und geriet dadurch in Konflikt mit ihrer Rolle als Landesfürstin. Nach dem Tod ihres Mannes und unter Einfluss des Kreuzzugspredigers und Inquisitors Konrad von Marburg widmete sie sich vollends in Armut und Demut der Krankenpflege und verstarb schließlich mit nur 24 Jahren. Die Verehrung setzte unmittelbar nach ihrem Tode ein, der Heiligsprechungsprozess wurde bereits 1235 abgeschlossen. Bis heute wird Elisabeth von Thüringen in der katholischen und auch der evangelischen Kirche als Vorbild verehrt. - Multhaupt hat der Heiligen eine romantisierende, süßliche Biographie gewidmet, die leider in Stil und Art der Darstellung heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt (da läutet das "Glöcklein", das "hungrige Volk klopft an die Klosterpforte", die Leprosen "flehen" und die Ritter "schmachten" …). Eigentlich schade, denn die Person Elisabeth mit ihrer bewussten Abwendung von Macht und Reichtum ist doch sehr aktuell.
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Elisabeth von Thüringen
Hermann Multhaupt
benno (2022)
216 Seiten
fest geb.