Wie man einen Tiger fängt
Als Lily mit ihrer Familie zu ihrer kranken Großmutter Halmoni zieht, weiß sie noch nicht, welche großen Herausforderungen sie zu bewältigen hat. Anders als ihre Schwester und Mutter, hat Lily eine Gabe, die Wahrheit zu sehen. Diese erscheint in Gestalt eines Tigers, der behauptet, die Großmutter hätte Geschichten in Gläsern eingesperrt und wäre deshalb bald des Todes. Halmoni weiht Lily in die koreanische Mythologie ein und bestärkt sie darin, die Geister ernst zu nehmen. Lily und ihr neuer Freund Ricky begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, um die magischen Geheimnisse der Tigerin aufzudecken. Lili wird wachsen und reifen und zum Schluss eine Tigerin sein. In der Rahmenhandlung sind koreanische Mythen über die Tigerin kursiv eingebettet. Eine Tigerin, die nicht duldsam und angepasst sein wollte, und ebenso wie die Bärin für die koreanische Frau steht. - Ein berührendes Buch, das die Macht von Geschichten heraufbeschwört und von der tiefen Verbindung zu unserem Leben in all seinen Licht- und Schattenseiten erzählt. Man taucht ein in die koreanische Kultur und wird zum Nachdenken über Loslassen und Unsterblichkeit angeregt. Ein besonderes Buch, für alle ab 11 Jahren sehr empfohlen!
Manuela Hantschel
rezensiert für den Borromäusverein.
Wie man einen Tiger fängt
Tae Keller ; aus dem amerikanischen Englisch von Ilse Rothfuss
Dragonfly (2021)
270 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11