Das Haus des Leuchtturmwärters

Die junge Schriftstellerin Franzi kehrt 1992 auf das Gehöft mit Leuchtturm an der Ostsee zurück, wo sie aufgewachsen ist. Hier, in der Nähe von Rostock, sucht sie Ruhe und Abgeschiedenheit, um ihren neuen Roman zu beginnen. Doch im alten Haus stößt Das Haus des Leuchtturmwärters sie auf ein verstecktes Tagebuch und kann dem Sog der Seiten um eine frühere Tochter eines anderen Leuchtturmwärters in der DDR 1962 nicht widerstehen. Die junge Tagebuchschreiberin Else lebt nach dem angeblichen Freitod der Mutter allein mit ihrem wortkargen Vater, dem damaligen Leuchtturmwärter. Sie arbeitet als Kellnerin in der Gaststätte des Dorfes, da ihr das Abitur und ein Studium verwehrt wurden, und wird immer unglücklicher mit ihrem Leben im sozialistischen Staat. Gemeinsam mit ihrer Freundin Lulu, einer Werftarbeiterin, und deren Freund Otto, einem Musiker, planen sie die Flucht mit einem Kajak über die Ostsee in den Westen. Aber ihre Fluchtvorbereitungen werden verraten und sie haben Glück, dass die Stasi sie als Bootsbesitzer nicht so schnell ausfindig machen kann. Doch im folgenden Winter wird die Situation immer brenzliger und so versuchen sie es kurzentschlossen zu Fuß über die zugefrorene Ostsee. Otto und Lulu schaffen es nach Dänemark, doch Else muss wegen eines gebrochenen Knöchels umkehren und wird verhaftet. - Die Lebensgeschichten zweier Leuchtturmwärterstöchter in der DDR zu unterschiedlichen Zeiten verweben sich in unterhaltsamer Weise und machen deutsch-deutsche Geschichte leicht lesbar erfahrbar.

Karin Steinfeld-Bartelt

Karin Steinfeld-Bartelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Haus des Leuchtturmwärters

Das Haus des Leuchtturmwärters

Kathleen Freitag
HarperCollins (2021)

335 Seiten
kt.

MedienNr.: 605227
ISBN 978-3-7499-0132-6
9783749901326
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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