Quendel
Als Zwentibold an diesem Spätsommertag auf seinen Vetter Bullrich trifft, hätte er niemals gedacht, dass sich dieser in den Finster wagen würde. Ausgerechnet in den Finster, wo doch jeder Quendel weiß, dass dieser Wald seinem Namen alle Ehre macht. Am Abend macht sich Zwentibold mit Hortensia, Odilio, dessen Kater Reizker und Karlmann auf den Weg, um Bullrich zu suchen und ihn vor möglichen Gefahren zu bewahren. Unterdessen machen sich auf der anderen Seite des Finsters und jenseits des Schwarzen Schilfes Pirmin, Blodi und deren Hund Trautmann auf, um den alten und nicht mehr ganz nüchternen Fendel nach Hause zu begleiten. Als am Rande des Schwarzen Schilfes der Nebel immer dichter wird und einen gespenstisch weißen Glanz annimmt, reißt Trautmann aus und läuft durch die Nebelschwaden in das Moor. Blodi rennt ihm verzweifelt hinterher und verschwindet im Schwarzen Schilf. Pirmin und Fendel machen sich sogleich auf den Weg, um die Vermissten zu suchen. - Man muss aufmerksam lesen, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Die Karten in den Buchdeckeln helfen zwar, sich in der neuen Welt zurechtzufinden, aber durch die Sprünge von Ort zu Ort kann man etwas verwirrt werden. Es ist auch gruselig, die Personen im Buch in den Finster zu begleiten, aber durch die Er-Perspektive der Autorin weiß man als Leser mehr als die Person selbst. Da es nur elf Kapitel gibt, sind diese ziemlich lang und am Anfang noch nicht sehr packend, doch durch den Schreibstil der Autorin wird das Buch ab etwa 100 Seiten sehr spannend, sodass man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Auf jeden Fall empfehlenswert.
Annika Rannertshauser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Quendel
Caroline Ronnefeldt
Ueberreuter (2018)
445 S.
fest geb.