Mut. Machen. Liebe.

Paul ist 19, und seit vier Jahren läuft bei ihm nichts mehr so, wie es sollte. Damals hat er sich, auch zu seiner eigenen Überraschung, in seinen besten Freund Jonas verliebt. Jonas hat diesen Umstand ausgenutzt und ihn geoutet. Auf einer Weitwanderung Mut. Machen. Liebe. in Italien versucht er herauszufinden, wer er ist und was er mit seinem Leben anstellen will. Am ersten Tag trifft er auf Liz, eine Frau in ihren 80ern, die diese Wanderung unbedingt machen möchte. Zuerst geht sie ihm mit ihrer Offenheit und ihrer Fragerei ziemlich auf die Nerven, aber dann beginnt sie ihm die Geschichte von Helmut und Enzo zu erzählen. Die beiden lebten in den 50er Jahren in Köln und verliebten sich ineinander, in einer Zeit, in der homosexuelle Männer verfolgt und hart bestraft wurden. Die tragische Geschichte zieht Paul in ihren Bann und durch das Sprechen mit Liz findet er ganz langsam einen Weg, mit vielem besser umzugehen, was ihn nicht zur Ruhe kommen lässt. - Der Autor verwebt die beiden Erzählstränge geschickt miteinander, sodass die Spannung niemals nachlässt und man wissen möchte, wie die Geschichte mit Helmut und Enzo ausgeht, aber auch, ob Paul seinen Weg findet oder nicht. Nessensohn schreibt ohne Pathos, aber mit viel Gefühl darüber, wie es ist, wenn man sich selbst nicht akzeptieren kann oder will, und was das für Folgen für sich und das eigene Umfeld haben kann.

Anna Heinzle

Anna Heinzle

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Mut. Machen. Liebe.

Mut. Machen. Liebe.

Hansjörg Nessensohn
ueberreuter (2021)

343 Seiten : Illustration
kt.

MedienNr.: 606633
ISBN 978-3-7641-7119-3
9783764171193
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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