Süße Tage, bittere Stunden
Als das mit der intriganten Stéphanie in Marseille aufgebaute Bistro langsam zu einer Spelunke wird, ist Fabienne ganz froh, dass ihr Mann Yves nach Jahren bei ihr auftaucht. Er hatte sie verlassen, als sie einen Geliebten hatte (s. "Alte Hoffnung,
neue Wege", BP/mp 24/127). Gemeinsam retten sie Fabiennes Schwester Lily und deren Kinder vor weiterer häuslicher Gewalt. Yves, Fabienne, ihre Tochter und Lily mit ihren Kindern leben nun auf den Obstplantagen von Yves Eltern. Obwohl die Plantagen lukrativ sind, will Fabienne wieder in die Nähe von Carcassone ziehen, wo sie weiterhin ihren als Baby entführten Erstgeborenen Víctor suchen will. Zusammen mit ihrem Mann Yves und ihrer Tochter zieht sie in ein Städtchen am Mittelmeer, wo sie ihren Traum vom eigenen Restaurant verwirklichen kann. Auch ihren inzwischen 20-jährigen Sohn Víctor, den Stéphanie seinerzeit entführt hatte, findet sie dort. Durch eine Inhaltsangabe der beiden ersten Teile der Trilogie erleichtert Durst-Benning den Leser:innen den Einstieg in das Geschehen. Die authentisch nachempfundene Lebenswelt der Figuren gibt nicht nur Einblick in deren Gedanken und Gefühle, sondern auch in das kulinarische Frankreich Anfang des 20. Jh. Dabei richtet die Autorin den Fokus auf die harte Arbeit einer selbstständigen Köchin, die ständig mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu kämpfen hat.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.

Süße Tage, bittere Stunden
Petra Durst-Benning
blanvalet (2024)
Die Köchin ; Band 3
559 Seiten
fest geb.