Oma verbuddeln

Als ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen, sind Annie, Paul und Mina fassungslos, traurig und wütend zugleich. Doch schon bald werden sie gezwungen, eine Entscheidung zu treffen, wo sie zukünftig leben wollen. Da bietet sich ihre Oma verbuddeln Oma an, die ein Haus an der Ostsee bewohnt. Obwohl sich die Oma und die Enkel nicht kennen, lassen sich alle auf ein "Probewohnen" ein. Bald jedoch werden sie mit neuen Sterbefällen konfrontiert. – Es wird tatsächlich viel gestorben in diesem Kinderroman, viel getrauert und geweint. Dass er trotzdem leicht lesbar, unterhaltsam und auch spannend ist, liegt an der lockeren, einnehmenden Erzählsprache, mit der Paul, der Mittlere der Geschwister, die Ereignisse schildert. Er und seine Schwestern werden vor Aufgaben gestellt, mit denen schon Erwachsene überfordert sein können, doch die Kinder meistern dies mit zupackender und unkonventioneller Art. Die Frage etwa, wie Beerdigungen stattfinden sollen, wird zwar technisch behandelt, aber auch rücksichts- und pietätvoll. Und dass Paul vor seiner neuen Schulklasse plötzlich weinen muss, ist ihm zwar peinlich, zeigt ihm aber auch, wer zu ihm hält. So entwickelt sich aus diesem "Kinderkrimi" auch eine Freundschaftsgeschichte, die unbeschwerte, fast heitere Töne setzt. Es gelingt der Autorin, die Waage zu halten zwischen den Belastungen, die die drei ertragen müssen und den hoffnungsvollen Wegen, Familie und Freundschaften zu erhalten. Gerade wegen dieser so schwierigen, aber geglückten Balance kann die Lektüre gern empfohlen werden.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Oma verbuddeln

Oma verbuddeln

Birgit Schössow ; mit Bildern von Birgit Schössow
Peter Hammer Verlag (2024)

222 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.

MedienNr.: 620139
ISBN 978-3-7795-0747-5
9783779507475
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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