Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Als vor über 30 Jahren Christiane F. in der Zeitschrift "Stern" über ihr Leben im Drogenmilieu rund um den Berliner Bahnhof Zoo berichtete und ihre Erinnerungen kurz danach in Buchform erschienen, war das Medienecho riesengroß. Und noch heute zählt Wir Kinder vom Bahnhof Zoo "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zu den beliebtesten Erlebnisberichten bei Jugendlichen und wird auch in Büchereien immer wieder entliehen. - Mit nur 12 Jahren kommt die Erzählerin erstmals mit Drogen in Kontakt, ausgerechnet in einem evangelischen Jugendheim. Schnell, viel zu schnell, beginnt ihre Drogenkarriere: Die Drogen werden härter, die Dosis höher und höher, ebenso die Folgen: Absturz in die Kriminalität, um Geld für die Sucht zu bekommen, Entzugserscheinungen, Straßenprostitution, zahllose Versuche vom Rauschgift loszukommen, Tod von Freunden. Was Mitte der 1970er Jahre unvorstellbar war ist auch heute für viele außerhalb der Lebensrealität: Kinder hängen an der Nadel und verkaufen sich für einen "Schuss" an der Straße. Der Lebensbericht von Christiane F. wurde journalistisch aufbereitet und reißerischer gemacht, aber es ist schon erschreckend wie gleichgültig und monoton vieles geschildert wird (ebenso als wäre man im Delirium). Die Lesung von Anna Thalbach (ihre Mutter Katharina spricht den Part von Christianes Mutter) ist sehr authentisch: Bisweilen unbeteiligt und "schnoddrig" wird ein "kaputtes" Leben geschildert. Teilweise sehr eindeutig, freizügig und derb - aber ein echter Klassiker und daher für jede Bücherei äußerst zu empfehlen.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Christiane F. Gelesen von Anna Thalbach ...
Lübbe Audio (2011)

6 CDs
CD

MedienNr.: 567583
ISBN 978-3-7857-3858-0
9783785738580
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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