Mit geschlossenen Augen
Der Roman des in Italien bekannten toskanischen Erzählers wurde 1919 veröffentlicht, auf Deutsch erst 1988. In distanziert lakonischem Stil erzählt er vom Leben in der bäuerlichen Provinz, von alten Traditionen und der Trattoria mit ihren Gästen. Der Padrone der kleinen Trattoria hat sich aus armen Verhältnissen hochgearbeitet und ist stolz auf seinen Wohlstand. Von seinen sieben Kindern hat nur ein Sohn überlebt, Pietro, der aber kränklich ist und sich nur für Bücher interessiert. Er ist ein Junge, der nicht weiß, was er will und nur in Opposition zu seinem Vater lebt. Seine leidenschaftliche Liebe zum leichtfertigen Bauernmädchen Ghisola wird ihm zum Verhängnis. Eine lohnende Wiederentdeckung in schöner altmodischer Sprache für literaturinteressierte Leser. (Übers.: Ragni Maria Gschwend)
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Mit geschlossenen Augen
Federigo Tozzi
Wagenbach (2011)
Wagenbachs Taschenbuch ; 669
187 S.
kt.