Weihnachten am Ku'damm
Bitterkalt ist es im Dezember 1946 im ausgebombten Berlin. Die Schwestern vom Ku`damm, Rike, Silvia und Flori (siehe Trilogie von Brigitte Riebe) lassen sich nicht unterkriegen, obwohl ihr exklusives Modehaus am Ku`damm in Trümmern liegt. Bei Oma Frida ist die gesamte Familie untergekommen. Es geht beengt zu, Lebensmittel und Brennmaterial sind knapp und die Bäume in Berlin sind längst abgeholzt. Es scheint unmöglich, den Wunsch der kleinen Schwester Flori nach einem Weihnachtsbaum zu erfüllen. Mit dem kleinen Laden, in dem die Thalheims jetzt Mode für Damen verkaufen, haben sie ein bescheidenes Einkommen. Als Rike eines Abends einen kleinen Jungen halb erfroren vor der Tür des Ladens findet, nimmt sie ihn kurzerhand mit nach Hause. Es stellt sich heraus, dass der kleine Erich mit der Mutter aus Breslau geflüchtet ist und die Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die garstige Vermieterin ist froh, die unliebsamen Flüchtlinge los zu sein und kümmert sich nicht um Erich. Da trifft es sich gut, dass Silvia einen britischen Offizier zum Freund hat, der der hartherzigen Frau einen Denkzettel verpasst. Die Schwestern vom Ku`damm kümmern sich um die Herbergssuche für Erich und seine Mutter. Trotz großer Entbehrungen im Nachkriegsdeutschland und der Unsicherheit, ob aus den Trümmern wieder normale Zeiten erwachsen können, lebt diese Weihnachtsgeschichte von der Wärme und dem Zusammenhalt der Thalheims. Unbedingt zur Ergänzung der Weihnachtsliteratur für Erwachsene einstellen!
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Weihnachten am Ku'damm
Brigitte Riebe
Wunderlich (2020)
157 Seiten
fest geb.