Hitlers heimliche Helfer
Geschichte wird, nach der Meinung der Autorin, überwiegend von 'Diplomatenhistorikern' aufgearbeitet - Historikern, die die Rolle der Geheimdiplomatie vernachlässigt haben. In dem vorliegenden Buch untersucht Karina Urbach die Rolle, die der europäische Adel in der ersten Hälfte des 20. Jh. in dieser Hinsicht gespielt hat. Seine internationalen Familienbande prädestinierten ihn gewissermaßen für diese Aufgabe. Zu den bedeutendsten Beispielen der sogenannten Go-Betweens auf deutscher Seite gehörte Max Fürstenberg, der österreichische Wurzeln hatte, aber zum engen Vertrauten von Wilhelm II. aufstieg und Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, der von einem englischen Adelsgeschlecht abstammte und in Deutschland als überzeugter Nationalsozialist für Hitler hinter den Kulissen tätig war. Urbach stützt sich bei ihrer Aufarbeitung überwiegend auf die persönliche Korrespondenz Beteiligter und die Autobiographien von Zeitzeugen. - Ein spannend geschriebenes Buch über einen bedeutenden Aspekt der europäischen Geschichte, der bisher nicht ausreichend beleuchtet wurde.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Hitlers heimliche Helfer
Karina Urbach
Theiss (2016)
464 S. : Ill.
fest geb.