Baustelle Mensch
Was in der Welt der Science-Fiction ganz selbstverständlich ist, Cyborgs, Roboter und menschliche Ersatzteillager, deutet sich in der aktuellen medizinischen Forschung und Entwicklung an: künstliche Skelette und Neurochips, Hirnschrittmacher und künstliche Haut. Es ist faszinierend, welche Möglichkeiten sich durch hoch entwickelte Geräte zur Heilung von Krankheiten (z. B. Parkinson und Depression) andeuten, durch die aber auch die Grenze zwischen Mensch und Maschine aufgelöst wird. Es geht aber nicht nur um Heilung von Krankheiten, sondern auch um eine Erweiterung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit bis hin zu menschenähnlichen Robotern, mit denen man alle sexuellen Bedürfnisse ausleben kann und die bereits erfolgreich vermarktet werden. Damit stellen sich ethische Fragen: Was macht den Menschen aus? Wie weit sind technische Eingriffe erlaubt? Wie wird sich die Menschheit insgesamt entwickeln? Ein höchst interessantes Buch, das die Beiträge verschiedener Autoren enthält und viele Aspekte des Mensch-Maschine-Phänomens behandelt, die auch im kirchlichen Raum diskutiert werden müssen.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Baustelle Mensch
herausgegeben in Zusammenarbeit mit bild der wissenschaft
wbg Theiss (2019)
128 Seiten : zahlreiche Illustrationen (überwiegend farbig)
fest geb.