Landkarte für Verliebte und andere Verirrte
Julia sieht ihren Mittsommer-Ferien auf der Schäreninsel Dalarö mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits schwebt sie im Siebten Himmel, da sie gerade ihr Zweiwöchiges mit dem supersüßen Isak gefeiert hat. Andererseits ist sie tieftraurig über den erbitterten Streit mit ihrer besten Freundin Karin, die selbst ein Auge auf Isak geworfen hat. Und mitten in dieses Gefühls-Chaos platzt auch noch der zurückhaltende Rasmus aus dem benachbarten Ferienhaus. Rasmus ist anders als alle, die Julia kennt: ruhig, ein guter Zuhörer, er liebt Bücher, und er kann zeichnen - unglaubliche Zeichnungen von fantasievollen Landkarten, die Julia völlig gefangen nehmen. Und auch Rasmus ist verzaubert von der lebhaften, leicht melancholischen Julia, die sein Herz im Sturm erobert. Am Ferienende will er sie nicht aufgeben und zeichnet eine Karte, die Julia hoffentlich zurück in seine Arme bringt. - Selten ist die erste große Teenager-Liebe so realistisch, humorvoll und melancholisch zugleich, inklusive aller peinlichen (körperlichen) Situationen, in einem Jugendroman beschrieben worden. Ohne Kitsch und kluge Ratschläge, zeigt die Autorin, dass es völlig in Ordnung ist, verwirrt und aufgewühlt zu sein. Hauptsache man folgt am Ende dem eigenen Herzen - mit und ohne Landkarte.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Landkarte für Verliebte und andere Verirrte
Johanna Lindbäck ; aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
Urachhaus (2020)
280 Seiten
fest geb.