Immer nach Hause

Mit dem zivilisationskritischen Entwicklungsroman "Peter Camenzind" (1904) und der Schulgeschichte "Unterm Rad" (1906) hatte Hermann Hesse (1877 - 1962) sich bereits als junger Mann einen Namen gemacht. Nun steckt er in einer schweren Schaffenskrise. Immer nach Hause Sein Roman "Gertrud" will nicht gelingen. Auch die 1904 geschlossene Ehe mit der neun Jahre älteren, emanzipierten und gleichwohl psychisch labilen Mia Bernoulli erweist sich schon bald als belastend. Seine drei Söhne aus dieser Ehe liebt er, aber sie nötigen ihn zu einem bürgerlichen Leben, das ihm zu seiner Berufung als Dichter nicht zu passen scheint. So entflieht er - nicht zum letzten Mal - diesem ihm so beengend erscheinenden Leben. Auf dem "Monte Verita" nahe Ascona, dem berühmten Zufluchtsort für Künstler, naturbewegte Sonnenanbeter, Nudisten, Anarchisten und Aussteiger aller Art fühlt er sich frei - wenigstes für eine Weile - bevor er wieder "nach Hause" in das beschauliche Gaienhofen am Bodensee zurückkehrt. Davon, von seiner künstlerischen Entwicklung, von den inneren Krisen und Alltagsereignissen der folgenden Jahre handelt dieser genau recherchierte und literarisch beeindruckende dokufiktionale Künstlerroman des mehrfach ausgezeichneten Autors. Und es ist auch ein bewegender Roman über das allmähliche Zerbrechen einer, wie es scheint, von Anfang an zum Scheitern verurteilten Ehe, an dem nicht zuletzt der Dichter in seinem egoistischen Künstlertum großen Anteil hat.

Immer nach Hause

Immer nach Hause

Thomas Lang
Berlin Verl. (2016)

379 S.
fest geb.

MedienNr.: 830264
ISBN 978-3-8270-1333-0
9783827013330
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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