Weißdornzeit

Der Obdachlose Jack ist ein harmloser Mensch, der wegen Belanglosigkeiten ins Visier der Gesetzeshüter kam. Es ist Frühling - Weißdornzeit - und wieder einmal ist er auf alten Wegen unterwegs, in der Hoffnung, Arbeit zu finden. Sein Ziel ist ein Weißdornzeit kleines englisches Dorf namens Lodeshill, in dem er schon früher als Saisonarbeiter angestellt war. Im Dorf lebt der 19-jährige Jamie mit seinen Eltern. Als Kind war er meist bei seinem Freund Alex zu finden, um der melancholischen Stimmung zuhause zu entrinnen. Jamie hat keine Ausbildung und sucht noch nach seinem Platz im Leben. An seinem Großvater, dessen geistige Kräfte nachlassen, hängt er sehr und zehrt von den vielen schönen Kindheitserlebnissen mit ihm. Vor einigen Jahren sind Howard und Kitty mit ihren Kindern von London nach Lodeshill gezogen. Howard vermisst die Großstadt sehr, während Kitty glücklich ist, ihre künstlerische Ader in der Natur ausleben zu können. Im Lauf der Zeit haben sich die beiden unmerklich auseinandergelebt und stehen vor den Trümmern ihrer Beziehung. - Viele Menschen, viele Schicksale - und am Ende des Romans driftet die Handlung auf eine Tragödie zu, an der alle beteiligt sind. Schon der Prolog verrät, dass etwas geschehen wird, was jedoch während des idyllisch, melancholischen Leseerlebnisses zunächst wieder in Vergessenheit gerät. Mit diesem wunderbaren Roman lassen sich stimmungsvoll und trotzdem illusionslos der Frühling und das geruhsame Leben auf dem Lande nachempfinden. Breite Empfehlung.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Weißdornzeit

Weißdornzeit

Melissa Harrison ; aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence
DuMont (2022)

286, 13 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 610158
ISBN 978-3-8321-8189-5
9783832181895
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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