Serotonin

Houellebecq schildert die Welt aus der Ich-Perspektive des Mittvierzigers Florent-Claude Labrouste. Dieser ist Berater im französischen Landwirtschaftsministerium und seines Lebens überdrüssig. Er kündigt seine gut bezahlte Stellung im Ministerium, Serotonin gibt seine Wohnung auf und verlässt seine Freundin, ohne sie über seine Beweggründe und seinen zukünftigen Aufenthaltsort zu informieren. Er quartiert sich in einem Hotelzimmer ein und kümmert sich um nichts mehr. Von einem Arzt lässt er sich ein Antidepressivum verschreiben, das über eine erhöhte Ausschüttung des Hormons Serotonin wirkt. Als Nebenwirkung leidet Labrouste unter Impotenz und Libidoverlust. In dieser Phase erinnert er sich an seine früheren Lebensgefährtinnen und nimmt Kontakt zu ihnen auf. Außerdem reist er in die Normandie, um einen Freund aus Studienzeiten zu besuchen. Der Freund ist Landwirt, kann aber wie viele andere von seinem Hof nicht mehr leben, und organisiert Proteste. - Houellebecq provoziert, wie in seinen vorherigen Romanen und beschreibt ausdrücklich Sex mit Tieren, Gruppensex und Pädophilie. Frauen kommen nur als "Schlampen" oder "Nutten" vor und werden auf ihre Körperteile reduziert. Die Probleme der Milchwirtschaft in der Normandie in Zeiten der Globalisierung werden ausführlich beschrieben, was aber auch nicht besonders interessant ist. Wenn keine ausdrückliche Nachfrage besteht, verzichtbar. (Übers.: Stephan Kleiner)

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Serotonin

Serotonin

Michel Houellebecq
DuMont (2019)

334 S.
fest geb.

MedienNr.: 597106
ISBN 978-3-8321-8388-2
9783832183882
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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