Lady Africa
Anfang des 20. Jh.: Als Kind wandert Beryl mit ihrer adligen, aber verarmten Familie ins heutige Kenia aus. Ihre Mutter tritt - kaum angekommen - zusammen mit Beryls Bruder die Rückreise nach England an. So bleibt die Vierjährige allein mit ihrem Vater auf der Farm in Ostafrika zurück. Sie genießt ihre Kindheit, die nicht ohne Entbehrungen ist, die Freundschaft mit dem einheimischen Volk der Kipsigis und die vielen exotischen Tiere. Beryls Vater leitet eine große Pferdefarm und auch das Mädchen ist fasziniert von Pferden. Für sie steht schon bald fest, dass sie Trainerin für Rennpferde werden möchte, ein Beruf, der bislang reine Männerdomäne ist. Und aus dem Mädchen wird eine junge Frau, die sich verliebt und in der engen Welt der Kolonial-"Herren" bald viele Verehrer hat, doch gerät sie so manches Mal an den Falschen und wird alles andere als glücklich. Später packt sie eine zweite Leidenschaft: das Fliegen. Als erste Frau überquert sie 1936 in einem Motorflugzeug den Atlantik. - Paula McLain hat einen facettenreichen "Lebensroman" geschrieben, der auf der Geschichte der realen Beryl Markham basiert und die Themen Liebe, Afrika und Historisches wunderbar vereint. Auch die dunklen Seiten des Koloniallebens (Farbige als Menschen zweiter Klasse, das Scheitern der Pioniere etc.) und die oft dekadente Lebensart der Weißen in Afrika kommen nicht zu kurz. Anna Thalbach sorgt mit ihrer hervorragenden Lesung für 460 Minuten beste Unterhaltung. Allen Büchereien sehr empfohlen.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Lady Africa
Paula MacLain. Gelesen von Anna Thalbach
Random House Audio (2015)
6 CD (ca. 460 Min.)
CD