Ritchie Girl

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 9 Jahre nach ihrer Flucht kehrt Paula Bloom als Besatzungsoffizierin der USA nach Deutschland zurück. Das Land ist zerstört, viele Sympathisanten des NS-Systems sind immer noch oder schon wieder im Amt, Ritchie Girl denn „das Leben geht weiter“. Paula hatte in Berlin ein großbürgerliches Leben genossen. Ihr Vater war US-amerikanischer Jude und Geschäftsmann und machte auch Geschäfte mit Nationalsozialisten, die auch Feste in seiner Villa besuchten. Kunst und Kultur wurden gepflegt, daher auch Paulas Liebe und Sachverstand zur Kunst. Als junges Mädchen hatte Otto Dix sie gemalt, das Gemälde ist allerdings in den Wirren der Flucht verlorengegangen. Nun soll Paula - ausgebildet im Camp Ritchie - im zerstörten Deutschland Spione enttarnen und Kriegsverbrecher vor Gericht bringen. In Nürnberg erlebt sie die Hinrichtung der Hauptangeklagten wie Rosenberg und von Ribbentrop. Paula muss sich allerdings auch eingestehen, dass etliche dieser Männer ein Jahrzehnt zuvor Gäste in ihrem Elternhaus und Geschäftspartner ihres Vaters waren. - Andreas Pflüger zeichnet ein äußerst facettenreiches Bild der ersten Nachkriegsjahre - zwischen dem Elend der deutschen Bevölkerung, dem Leben der alten Eliten und den US-amerikanischen Besatzern. In einem Nachwort spricht er von der jahrelangen Recherche und seinem Verständnis von historischen Fakten und Fiktion. Laura Maire sorgt mit ihrer ungekürzten Lesung für beinahe 16 Stunden Hörgenuss: Historische Unterhaltung mit sehr viel Niveau. Sehr zu empfehlen.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Ritchie Girl

Ritchie Girl

Andreas Pflüger ; gelesen von Laura Maire
Random House Audio (2021)

2 mp3-CDs (circa 956 min)
mp3-CD

MedienNr.: 607159
ISBN 978-3-8371-5763-5
9783837157635
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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