Das Erwachen
An seinem 16. Geburtstag erfährt Felix Bühler von seiner vermeintlichen Mutter, dass er nicht ihr Sohn ist. Kurz nach seiner Geburt sind seine Eltern auf einer Wandertour im Schwarzwald verschwunden, als ein Atomunglück die Gegend angeblich unbewohnbar
machte. Hansjörg, ein Freund seines Stiefvaters, eröffnet Felix jedoch, dass der Atomunfall ein Vorwand sei und der Schwarzwald aus anderen Gründen gesperrt wurde. Felix schöpft Hoffnung, dass seine Eltern womöglich noch am Leben sind, und überwindet mit Hansjörgs Hilfe die Absperrungen. Im Sperrgebiet trifft er auf Lena, die kein anderes Leben als das hinter der Absperrung kennt. Von ihr erfährt er, dass im Schwarzwald seit dem Unfall eine geheimnisvolle tödliche Kraft herrscht. - Gekonnt schildert Erle den Zustand eines vom Menschen verlassenen Landstriches. Wie bei Thrillern üblich sind die Figuren nicht sonderlich komplex angelegt. Auch die Dialoge sind eher einfach und klingen in ihrer Absicht, alles zu erklären, nicht selten etwas naseweis. Trotzdem gelingt es Erle, den Spannungsbogen seiner Geschichte bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten. Der Thriller, der auch schon von Jugendlichen (ab 16) gelesen werden kann, ist der erste von drei Bänden.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Das Erwachen
Thomas Erle
Gmeiner (2018)
Das Lied der Wächter
377 S.
kt.