Vertrauen braucht Mut
Vertrauen, verbunden mit Hoffnung, und Misstrauen, bestimmt von Angst und Verletzlichkeit, sind menschliche Grundhaltungen, die die Atmosphäre in der Pandemie erheblich beeinflussten. In kurzen Abschnitten führt die Autorin in ihrer Analyse von vertrauensfördernden Aspekten vom archetypischen Vertrauen z.B. in den Märchen, von der Bindungstheorie, den Grundmotivationssystemen mit Beispielen für entstehendes Selbstvertrauen und Vertrauensbeziehungen und dem Jungschen Schattenkonzept, in dem das Vertraute in Frage gestellt wird, zu den soziologischen Ansichten von Niklas Luhmann und Francis Fukuyama. In der Emotionspsychologie richtet sie den Blick auf die Bedeutung des positiven sozialen Beziehungsgefühls, das u.a. Verbundenheit, Mitgefühl und soziale Stabilität stimuliert und in dem auch Vertrauensverlust, Missbrauch des Vertrauens und Vertrauenskonflikte therapeutisch behandelt werden können. Es ist ein sehr empfehlenswertes Buch mit fundierten, verständlichen Erklärungen und mit vielen Anregungen für Lösungsmöglichkeiten bei Vertrauensproblemen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Vertrauen braucht Mut
Verena Kast
Patmos Verlag (2022)
152 Seiten
fest geb.