Krissi Krampus
Wenn Familie Krampus im Sommer faulenzt, streift ihre Tochter Krissi durch die Berge. Eines Tages lernt sie Trixi Teufel kennen, mit der sie sich anfreundet. Die beiden Mädchen entdecken das Malen für sich. Aber als sie beim Malwettbewerb den ersten Preis gewinnen und zur Preisverleihung eingeladen werden, sind ihre Eltern ganz entsetzt: sie werden doch nicht die schrecklichen Menschen besuchen ...! Die Welt der sogenannten "Winterschrecks" ist so idyllisch wie eine Feriensiedlung in den Bergen. Die Hexe Befana, die Kurenti, die Flinserl, wilde Frauen, Krampusse und Teufel werden in diesem Bilderbuch als fröhlich-schräge Dorfbewohner dargestellt, denen alles Unheimliche ausgetrieben wurde. Hier entspinnt sich eine Mädchengeschichte, die darin gipfelt, dass die Eltern ihre Vorurteile überwinden und über ihren Schatten springen. In den Bildern wird auf jeder Seite diese heitere Stimmung einer Welt beschworen, die von der Menschenwelt gar nicht so weit entfernt ist. Richtig böse ist hier niemand und vielleicht mögen die Darstellungen der Winterschrecks ängstliche Kinder ihren Schrecken vergessen lassen. Der verspielte, liebliche Ton der Szenen lässt keinen Gedanken an "böse Mächte" zu. Diese Unbeschwertheit hätte man sich auch im Erzähltext gewünscht, der sich etwas gestelzt und fast humorlos am Geschehen entlanghangelt. Die Bilder gehen hier in Vorleistung: schließlich gewinnen sie auch in der Geschichte den ersten Preis!
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Krissi Krampus
Leonora Leitl
KUNSTANST!FTER (2021)
[48] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5