Die besten Weltuntergänge

Zum Glück ist der Titel irreführend. Es geht in erster Linie nicht um "Weltuntergänge", sondern, wie der Untertitel so trefflich formuliert, um Zukunftsbilder. 12 Szenarien hat sich die Autorin ausgedacht, wobei einige wirkliche Katastrophen, die Die besten Weltuntergänge anderen weniger schlimm und die restlichen sogar wünschenswert sind. Zu den Apokalypsen gehört etwa das Thema "Zeitalter der Dürre". Im Text der Doppelseite heißt es, dass die Hälfte der Menschheit verdurstet ist und die Sonne unerbittlich brennt. Bei "Die Virus-Pandemie" liest man von Mundschutz, Risikogruppen, Durchseuchung etc. "Die Welt ohne Grenzen" fantasiert von Weltbürgern, Frieden, Gastfreundschaft und Weltfinanzausgleich und auch das Thema "Kinderparadies" ist überwiegend hoffnungsvoll formuliert. Alle Texte sind anspruchsvoll, wohldurchdacht und regen zum Weiterdenken an. Das sollte man würdigen. Was allerdings problematisch sein könnte, ist, wenn junge Leser/-innen mit dem Buch alleine gelassen werden und niemanden haben, der ihre Fragen beantworten oder sich aus dem Text ergebende Ängste nicht auffangen können. Die Rezensentin würde das Buch Kindern bis zum Ende des Grundschulalters keinesfalls vorstellen, vorlesen oder gar im Unterricht einsetzen, obwohl es bestimmt Gespräche über die Zukunft unserer Welt anstoßen könnte. Bei älteren Leser/-innen ist eine Anschaffung wahrscheinlich keine schlechte Idee.

Martina Mattes

Martina Mattes

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die besten Weltuntergänge

Die besten Weltuntergänge

Andrea Paluch ; Annabelle von Sperber (Bilder)
Klett Kinderbuch (2021)

[32] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 605664
ISBN 978-3-95470-255-8
9783954702558
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 9
Systematik: KHa, KNa
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