Als wir von den Kirschen sangen
Das Buch handelt von der Zeit des spanischen Umbruchs, als Franco noch an der Macht ist, das Ende aber schon erkennbar ist. Eine junge Frau namens Natàlia kehrt in den 1970er Jahren nach Jahren im Ausland in die Heimat Barcelona zurück. Doch mit der Rückkehr muss die Vergangenheit bewältigt werden und gleichzeitig zählt das Hier und Jetzt sowie die Zukunft. Die Politik spielt eine große Rolle zu dieser Zeit und dementsprechend auch in diesem Buch – das muss man mögen. Insgesamt kann dieser Roman über Natàlia, ihre Familie und sämtliche Verknüpfungen allerdings nur schwer begeistern, wenn den Lesenden der Zugang zur spanischen Geschichte bzw, Literatur fehlt. Die Personen sind zahlreich, so dass man schnell den Überblick über die verschiedenen Verhältnisse verlieren kann – den Stammbaum am Ende hinten im Buch kann man leicht übersehen. Auch der Stil, alles ohne wörtliche Rede und in einem Fluß geschrieben, muss einem liegen. Gewiss wird aber auch dieses Buch seine Liebhaber finden. Manchmal muss man vielleicht auch mal etwas Neues wagen!
Tanja Dylla
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Als wir von den Kirschen sangen
Montserrat Roig ; aus dem Katalanischen von Ursula Bachhausen und [einer weiteren]
Verlag Antje Kunstmann (2024)
Die Barcelona-Trilogie ; [2]
281 Seiten
fest geb.