Das achte Kind
Alem Grabovac wird in den 70er Jahren in Frankfurt als Sohn der aus ärmsten Verhältnissen in Jugoslawien stammenden Smilja und dem jugoslawischen Kleinganoven Emir geboren. Schon mit wenigen Wochen gibt die als Gastarbeiterin arbeitende Mutter ihren
Sohn notgedrungen an eine deutsche Pflegefamilie ab: sie muss Geld verdienen und ihr Mann ist unzuverlässig. In der deutschen Pflegefamilie ist Alem das achte Kind und wird dort wie ein Familienmitglied aufgenommen und behandelt. An den Wochenenden geht es jedoch zur Mutter, die inzwischen mit einem Mann zusammenlebt, der gegenüber Alem und Smilja gewalttätig wird. Aus diesem Grund zieht Alem nicht wie vereinbart zum Schuleintritt wieder bei seiner Mutter ein und bleibt bei seiner Pflegefamilie. Überzeugend und eindringlich schildert der Autor in seinem Roman in drei großen Kapiteln das Leben eines "Gastarbeiterkindes" zwischen der Kultur seiner Herkunftsfamilie und der liebevollen Pflegefamilie, in der sich jedoch der Vater als überzeugter Nazi entpuppt - eindrucksvoll und empathisch vorgetragen von Fabian Busch. Wer über die häufig verwendeten Schimpfwörter hinweghören kann, findet hier eine empfehlenswerte Darstellung deutscher Wirklichkeit.
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.

Das achte Kind
Alem Grabovac ; gelesen von Fabian Busch
HörbucHHamburg (2021)
5 CDs (circa 361 min)
CD