Eine Rose allein
Die 40-jährige Botanikerin Rose lebt ein einsames Leben in Frankreich. Sie trägt eine große Wut in sich, kann aber selbst nicht benennen, was in ihrem Leben fehlt. Als ihr japanischer Vater, den sie nie kennen gelernt hat, stirbt, begibt sie sich
zur Testamentseröffnung nach Japan. Dort trifft sie auf Paul, den Assistenten und Freund ihres Vaters. Der Verstorbene hat genaue Instruktionen hinterlassen, welche Sehenswürdigkeiten und Tempel Rose besuchen soll. So wird Roses Reise zu ihren Wurzeln auch eine Reise durch die Schönheiten Japans und zu sich selbst. Paul trauert nicht nur um den Verlust seines väterlichen Freundes, sondern hadert auch mit weiteren Schicksalsschlägen. Langsam und vorsichtig nähern sich die beiden einander an und die Wände, die beide um sich errichtet haben, geben nach. Dieser langsam erzählte philosophische Roman der französischen Autorin, die selbst viele Jahre in Japan gelebt hat, wird gefühlvoll gelesen von Elisabeth Günther, die den Ton des Romans genau trifft. So entsteht die Schönheit des Landes vor dem inneren Auge der Zuhörer/-innen. Kein Hörbuch zum Nebenbeihören, das den Hörbuchbestand ergänzen kann.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.

Eine Rose allein
Muriel Barbery ; gelesen von Elisabeth Günther ; aus dem Französischen von Norma Cassau
Hörbuch Hamburg (2022)
4 CD (circa 276 min)
CD