Der Sohn des Ursars
Ciprian und seine Familie verdienen ihren Lebensunterhalt durch Vorführungen mit Bär Gaman in den Dörfern Rumäniens. Ihr spärliches Einkommen müssen sie durch das "Ausleihen" von Lebensmitteln aufbessern, was ihnen Hass und Verfolgung einbringt. Und so geraten sie in die Fänge einer brutalen Schleuserbande, bei der sie sich für die Fahrt nach Paris hoch verschulden. - Beklemmend wird die Spirale von Armut, Verbrechen und Verfolgung aus der Sicht von Ciprian erzählt. Fasziniert von Schachspielern vergisst er seine Aufgabe, als Dieb Geld zu verdienen, um die Schulden zurückzuzahlen. Die Probleme mit der Schleuserbande eskalieren und einer wird erstochen aufgefunden. Inzwischen haben sich die Schachspieler Ciprians angenommen und für die Familie scheint es eine Zukunft zu geben, dank der besonderen Intelligenz des Jüngsten. Bedrückend dagegen scheint die Zukunft vieler anderer, die auf ähnlichem Weg in die großen Städte gelockt werden. - Spannend und mit viel Empathie für solche illegal in reiche Länder gelockte Migranten. Für ältere Kinder und auch für Erwachsene zu empfehlen.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Sohn des Ursars
Xavier-Laurent Petit ; aus dem Französischen von Désirée Schneider
Knesebeck (2022)
222 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12