Das Alphabet der Lebenskunst
Der große französische Schriftsteller und Philosoph Michel de Montaigne, Begründer der literarischen Form der Essays, hätte sicher seinen Gefallen daran gefunden, was und wie der Autor, Journalist, Dozent und Lebenskünstler Frank Berzbach sein
literarisches Erbe gekonnt umsetzt: In 69 Essays aus dem täglichen Leben macht er sich Gedanken zu Themen wie Achtsamkeit oder Briefe schreiben, Ersatzreligion, Freundschaft, Laubbläser, Nostalgie, Rituale, TV-Serien bis zum Wetter. Und wie sein Vorgänger beschäftigt er sich mit gesellschaftlich Gehaltvollem, beleuchtet aber auch Nebensächliches. Wie schon Montaigne springt er dabei gern von einem Thema zum nächsten, zeigt auch seine Belesenheit und plaudert von allerhand bekannten und weniger prominenten Persönlichkeiten und Personen, schildert seine Gedanken und Beobachtungen aus dem Alltag. Und da wird der Leser, der tunlichst das Buch nicht von A – Z lesen, sondern immer wieder mal dazu greifen und bestimmte Themen raussuchen sollte, allerhand finden, was er selber dann, vielleicht auch einmal anders als bisher, reflektieren kann. Ein Buch wie geschaffen für geübte und literarisch wie philosophisch und gesellschaftspolitisch interessierte Leser.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Alphabet der Lebenskunst
Frank Berzbach
bene! (2025)
443 Seiten : Illustration
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats