Kunstfresser
Immer wenn Museumsmotte Onkel Heribert eintrifft ist das ein besonderes Ereignis. Jolinde und ihre Geschwister freuen sich jedes Mal über seine spannenden Geschichten aus der Welt der Kunst. Geduldig gibt er Basiswissen zu Museen (ihre Definition, seit wann es sie gibt, wie man sich dort benimmt etc.) preis und erzählt von seinen Reisen, wie etwa zum Louvre, zum Deutschen Museum in München oder ins Grüne Gewölbe. Gut verständlich referiert er über verschiedene Kunststile, über Maler:innen, Restaurator:innen usw. Gemeinsam besuchen er und das kluge Mottenkind Jolinde ein Museum und erleben prompt ein Abenteuer. Sie beobachten einen Dieb. Die beiden Museumsmotten sehen nicht fassungslos zu. Geschickt mobilisieren sie andere Schädlinge zum Großeinsatz und können ein Verbrechen verhindern. – Eingebettet in eine unterhaltsame Geschichte erfahren hier Betrachter etwa ab dem 3. Schuljahr, wohldosiert, Grundlegendes zum Thema Kunst. Das liefert eine Art Sprungbrett, sich, wenn die Zeit reif ist, vertiefter zu beschäftigen. Ansprechende Illustrationen machen Lust, genau hinzusehen, z.B. um die einzelnen Gemälde zu identifizieren. Das Buch inspiriert auch dazu, selber aktiv zu werden. Es gibt freie Seiten, die bemalt oder Listen, die ausgefüllt werden wollen. Was im außerbibliothekarischen Bereich eine exzellente Idee ist, ist für die Büchereien schlecht. Deshalb, und nur deshalb, im Ausleihverkehr eher ungeeignet.
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Kunstfresser
Christine Ziegler ; illustriert von Stephanie Marian
Südpol (2021)
56 Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6