Wir kommen zurecht
Philipp steht kurz vor dem Abitur und seinem 18. Geburtstag. Im Prinzip stehen ihm alle Türen offen, denn sein alleinerziehender Vater ist ein erfolgreicher Chirurg, der ihm jeden Wunsch ermöglichen würde und ihm alle Freiheiten lässt. Dennoch
fühlt Philipp sich verloren. Seine Mutter kennt er kaum, da sie aufgrund einer psychischen Erkrankung früh aus dem Familienleben verschwunden ist. Zur Mutter seines Vaters hat er ein schwaches Verhältnis. Eine feste Freundin hat er auch nicht und einen Berufswunsch schon gar nicht. Allein sein bester Freund Lorenz gibt ihm Halt. Doch dann taucht plötzlich Onno, der relaxte Ex-Freund seiner Mutter auf, dem Philipp sich sofort verbunden fühlt und der ihm hilft, seine Gefühle zu ordnen. – Der Coming-of-Age-Roman berichtet in einer ruhigen, stetig fließenden Erzählung vom Gefühlschaos eines jungen Erwachsenen, der dabei ist, sich von seiner Geburtsfamilie abzunabeln und sich seine eigene Familie zu suchen. Die Charakterdarstellungen von Philipp, seinem Freund, seinem Vater, seiner Beinahe-Stiefmutter und seiner Mutter sind dabei sehr gut getroffen und man kann sich leicht in jeden hineinversetzen. – Ein wunderbarer Roman über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens, Familienbande und echte Freundschaften. Sehr gerne empfohlen.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wir kommen zurecht
Annika Büsing
Steidl (2025)
280 Seiten
fest geb.