Dorffrieden

Polizeiwachtmeister Wattenhofer erhält den inoffiziellen Auftrag, sich um die Unordnung vor der Schule zu kümmern. Dort findet er eine weggeworfene Zigarettenpackung, darin versteckt: ein Schlüssel zu einem Spind. Wer hatte einen Grund, etwas in Dorffrieden einem Garderobenspind zu verstecken? In der örtlichen Schwimmhalle, wo er den Spind vermutet, wühlt sich Wattenhofer mit vollem Körpereinsatz durch die Fundsachen und entdeckt einen Sportbeutel mit einem zerrissenen Foto seines Sohnes. Plötzlich ist der harmlose Fall sehr persönlich und Wattenhofer sieht seine scheinbar heile Welt in Gefahr. Der große Knall, auf den man immer wartet, bleibt zwar aus, doch als er der Lösung endlich nahe kommt, ist schließlich alles anders als zunächst gedacht. - "Dorffrieden" ist kein klassischer Krimi und auch kein Heimatroman, aber irgendetwas dazwischen: eine Art Momentaufnahme aus der Schweizer Provinz mit ganz normalen Menschen, die ein ganz normales Leben führen und dabei unaufgeregt und überhaupt nicht voyeuristisch, sondern einfühlsam und klug beobachtet und beschrieben werden. Dieses unaufgeregte Leben droht kurz, aus den Fugen zu geraten, doch ehe es zu dramatisch werden kann, ist schon alles geklärt und hoffentlich wieder in Ordnung. Gerade weil es die Menschen so authentisch und differenziert zu schildern vermag, fesselt einen das schmale Büchlein von der ersten bis zur letzten Seite. Sehr empfehlenswert.

Michael Ziemons

Michael Ziemons

rezensiert für den Borromäusverein.

Dorffrieden

Dorffrieden

Lorenz Langenegger
Jung und Jung (2016)

185 S.
fest geb.

MedienNr.: 586948
ISBN 978-3-99027-090-5
9783990270905
ca. 19,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.