Dagegen die Elefanten!

Herr Harald (seinen Nachnamen nutzt er nur nach Feierabend) arbeitet in der Garderobe eines Opernhauses. Er gehört als kleiner Teil vom Ganzen zum Kulturbetrieb, genau wie die ihm unbekannte Frau, die ihn am meisten fasziniert und die als "Umblätterin" den Pianisten in Konzerten behilflich ist: Alle sehen diese Menschen und nutzen ganz selbstverständlich ihre Dienste, aber kaum jemand nimmt sie wirklich wahr. Herr Harald aber ist ein feiner Beobachter und macht sich über alles und jedes so seine Gedanken - auch als ihm eines Tages aus einem vergessenen Mantel ein Revolver entgegenfällt. - Die Autorin beobachtet ihren Protagonisten wenigstens ebenso genau, wie es dieser mit seiner Umwelt macht. Genau daraus ergibt sich der feine Reiz dieses Buchs. Es ist eine überaus gelungene Sicht auf einen Menschen, der im gerade in Pandemiezeiten vernachlässigten kulturellen Leben und dort mit seiner Stellung quasi eine doppelte Randposition einnimmt. Für Leser/-innen auf der Suche nach ruhigeren, aber dennoch anregenden Texten.