Die Witwen
Witwen sind sie nicht wirklich, die vier Freundinnen, die es aus Berlin in einen fiktiven Moselort verschlagen hat. Pennys Mann ist weg, verschwunden; sie führt eine kleine Pension, Dodo gärtnert, Beatrice lehrt Feldenkrais und Laura arbeitet als Logopädin. Aus wechselnder Perspektive lernen wir sie mit ihrem Freud und Leid kennen. Eines Tages beschließen sie, einmal auszubrechen und auf Reisen zu gehen. Fahren soll sie ein Chauffeur und die Wahl fällt auf den ortsansässigen Lebenskünstler und Philosophen Bendix. Die Reise wird durch eine Panne unterbrochen, zum Zeitvertreib erzählen alle eine Begebenheit aus ihrem Leben, die trotz fast lebenslanger Freundschaft unbekannt geblieben ist. - Was sich unspektakulär, fast banal anhört, ist von der Autorin (s.a. "Unter der Hand" BP/mp 13/911) in großartiger, ja eleganter Sprache beschrieben, dass der Titel nicht nur für literarisch Interessierte eine klare Empfehlung verdient. (Deutscher Buchpreis, Longlist)
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Witwen
Dagmar Leupold
Jung und Jung (2016)
232 S.
fest geb.