Das gibts in keinem Russenfilm
1991 - die Wende hat es nicht gegeben. In der DDR erscheint der erste Roman Thomas Brussigs. Und mit diesem und einer aufsehenerregenden Lesereise macht er sich einen gewissen Namen. Dass die politische Spitze ihn argwöhnisch beäugt, fördert nur seinen Erfolg in Ost-, aber auch in Westdeutschland. Auf seiner Reise durch die durchaus noch gut funktionierende DDR erlebt der Autor eine Reihe skurriler Dinge, so soll er gar Olympiabotschafter für Berlin werden und ist auf einmal mitten drin in einer echten Stasi-Affäre und begegnet auf seiner Tournee zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik und Kultur in der DDR. - Thomas Brussigs parodistische fiktive Autobiographie liest sich, schon aufgrund der vielen witzigen und originellen Einfälle des Autors, ebenso locker wie kurzweilig. Seine durchaus mit selbstironischen Zügen ausgestattete Story liefert viele Einblicke in das Alltagsleben der DDR. Überall zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das gibts in keinem Russenfilm
Thomas Brussig
S. Fischer (2015)
382 S.
fest geb.